Jedem Kind alle Chancen
In Österreich sind laut Statistik Austria (2021) rund 1.529.000 Menschen armuts- oder ausgrenzungsgefährdet, das entspricht 17,5 % der Gesamtbevölkerung. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sind mit 23 % in einem weit höheren Ausmaß von Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung betroffen. Es geht um 350.000 Minderjährige in Österreich, die unter Bedingungen sozioökonomischen Benachteiligung aufwachsen, das heißt, dass sie durchgehend mit Verzicht, erhöhten Belastungen und existenziellen Ängsten konfrontiert sind.
Armut macht krank und das geschieht von Beginn an. Bereits bei ihrer Geburt weisen arme Kinder ein geringeres Geburtsgewicht auf. Aktuelle Studien wie auch eine Umfrage unter 500 Ärzt*innen (2019) ergab, dass Kinder aus armutsbetroffenen Familien um 70 % häufiger verunfallen, öfter psychisch erkranken und über Bauch- oder Kopfschmerzen klagen. Sie leiden vermehrt an Adipositas, Diabetes oder Haltungsschäden. Sie sind aber auch stärker suizidgefährdet und arme Menschen sterben letztlich um fünf bis acht Jahre früher als die Durchschnittsbevölkerung. Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen und Wiener Ärztekammer warnt: „Die armen Kinder von heute sind die chronisch Kranken von morgen.“
Bildung wird als eine Möglichkeit angesehen, aus dem Armutskreislauf auszubrechen. Doch Nachhilfeunterricht, Förderkurse und Unterstützung bei Legasthenie sind für die Hälfte der armutsgefährdeten Familien nicht leistbar. All das erleben und fühlen die betroffenen Kinder und Jugendlichen, sie trauen sich weniger zu und fühlen sich weniger wert. Benachteiligende Lebensbedingungen wirken sich auf alle Lebensbereiche aus, so auch auf das Erleben der sozialen Umwelt und Entdecken der eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen sowie auf das Vertrauen in sich selbst. Wenn ein Kindergeburtstagsfest nicht möglich ist, wenn keine Freund*innen nach Hause eingeladen werden können, wenn ein Kind hungrig zu Bett gehen muss und Angst vor dem Wohnungsverlust hat, wirkt sich das auf das Wohlbefinden, auf die Leistugsfähigkeit und die Entwicklung eines Kindes aus. Und es hat Auswirkungen auf die Zukunft der davon betroffenen Kinder und Jugendlichen.
Mit Ihrer Hilfe kann die Kinderzukunft Wiener Neustadt benachteiligende Lebensbedingungen verbessern und Chancen eröffnen. Denn jedes Kind sollte ein Recht auf Förderung, Anregung, Unterstützung und ein sorgenfreies Aufwachsen haben.
Quellen:
Statistik Austria, EU-SILC 2020, erstellt am 29.04.2021
https://www.volkshilfe.at/wer-wir-sind/aktuelles/newsaktuelles/armut-macht-krank/